Tag(e) des offenen Denkmals 2014: Kunterbunte Vielfalt zu entdecken

Rote und blaue Streifen, gelbe und orange Karos - wie unerwartet farbig viele Berliner Baudenkmale strahlen, kann man beim Tag des offenen Denkmals am 13. und 14. September entdecken. Denn das Schwerpunktthema in diesem Jahr ist eben die „Farbe“.

Farbe kann viel: Die blauen Kirchenfenster der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder die türkisfarbenen Wände der Augustinuskirche in Prenzlauer Berg versetzen die Besucher in eine nicht-alltägliche Stimmung. In den Siedlungen der Zwanzigerjahre wie der Gartenstadt Falkenberg setzte Farbe politische Signale gegen die Tristesse der kaiserzeitlichen Mietskasernen. Die Künstler der East Side Gallery drückten mit bunten Farben die überwältigende Freude über den Mauerfall aus. Farbe ist auch ein Dokument, etwa bei Bodenverfärbungen, das den Archäologen ermöglicht, Vorgänge längst vergangener Zeiten zu entziffern.

Tuschkastensiedlung: die Berliner Schnauze fand den passenden Spitznamen für die die von Bruno Taut geschaffene Gartenstadt Falkenberg (Bezirk Treptow-Köpenick).
Tuschkastensiedlung: die Berliner Schnauze fand den passenden Spitznamen für die die von Bruno Taut geschaffene Gartenstadt Falkenberg (Bezirk Treptow-Köpenick).

In Berlin warten am Tag des offenen Denkmals (13./14. September 2014) wieder weit über 300 (Bau-)Denkmale auf Entdeckung, darunter das Landhaus Oppenheim am Wannsee mit seiner wechselvollen Geschichte, die Museumswohnung in der Reichsforschungssiedlung Haselhorst oder die ehemalige Königliche Gärtnerlehranstalt in Dahlem, wo die Farbgestaltung der Beete nach altem Vorbild wieder hergestellt wurde. Die Nikolaikirche bietet bei ausnahmsweise freiem Eintritt Einblicke in die Malerei der Grabkapellen. In Kreuzberg wird das kleinste Haus des Bezirks am Abend farbig illuminiert und auf einer Radtour lernt man die teils rot, teils gelb verkleideten Backsteinbauten der Luisenstadt kennen.

Auch aktuelle Baumaßnahmen stehen auf dem Programm, etwa die energetische Sanierung der Leo-Borchard-Musikschule in Steglitz oder der Umbau eines kaiserzeitlichen Krankenhauses in ein buddhistisches Zentrum. Neu im Programm ist das sog. Rotwang-Haus in der Friedrich-Wilhelm-Stadt: Die 1837 erbaute Remise verfügt über das älteste heute noch erhaltene Bohlenbinderdach Berlins und wurde jüngst in eine Galerie umgewandelt. Zum ersten Mal präsentiert sich auch die Siedlung Ernst-Thälmann-Park aus den 1980er Jahren, die erst vor kurzem unter Denkmalschutz gestellt worden ist.

Bemaltes Denkmal: die East-Side-Gallery leuchtet auf dem letzten noch erhaltenden zusammenhängenden Teilstück der Berliner Mauer.
Verziertes Denkmal: die Gemälde der East-Side-Gallery bedecken das letzte noch erhaltende zusammenhängende Teilstück der Berliner Mauer.

Programmübersicht & Infos

Fast alle Angebote sind kostenfrei. Für Führungen ist häufig eine rechtzeitige Anmeldung erforderlich. Das komplette Programm für den Tage des Denkmals in Berlin lässt sich hier für die gesamte Stadt oder stadtteilweise abrufen und ausdrucken. Zudem liegt das Programmheft kostenfrei im Landesdenkmalamt Berlin, Klosterstr. 47 in Berlin-Mitte (direkt am U-Bhf. Klosterstraße, Montag – Freitag 7:00 – 19:00 Uhr) und teilweise in Bürgerämtern und Hauptbüchereien der Bezirke aus.

Wer mehr über den jährlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisierten Tag des offenen Denkmals und das bundesweite Programm erfahren möchte, wird hier fündig: www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin / Fotos: Sven Hoch
Titelfoto: Hausfassade in der Tuschkastensiedlung in Berlin Treptow

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