August Endell

Neues vom Haus am Steinplatz

Das Haus am Steinplatz gehört zu den herausragenden Bauten des Berliner Jugendstils. Nach Jahren des Verfalls wird das von August Endell entworfene Gebäude seit geraumer Zeit restauriert und für die Nutzung als modernes Luxushotel umgebaut. Ein Zwischenbericht.

Um die Schönheit

Klein aber fein: so lässt sich vielleicht die Ausstellung am besten in Worte fassen, die das Bröhan-Museum einem der bedeutendsten Berliner Architekten und Designer August Endell (1871-1925).
Im Mittelpunkt der bis zum 20. Mai laufenden Ausstellung stehen die Berliner Werke des selbsternannten Formkünstlers, darunter der berühmte erste Innenhof der Hackeschen Höfe.

Ein Schloss am Steinplatz

Ein nagelneues Vorhängeschloss am eisernen Gartentor und dahinter ein jungfräuliches Dixi-Klo sind vielleicht so etwas wie die ersten beiden Schwalben am Ende eines langen, kargen Winters. Vorboten auf bessere Zeiten, denen man aber noch nicht so ganz glauben mag, obwohl man es doch so gerne würde. Vielleicht künden Schloss und Klo ja tatsächlich das langersehnte Erwachen eines der bemerkenswertesten Bauten in der Berliner City West aus seinem Dornröschen-Schlaf an.

Endells entwürdigtes Erbe

Zweimal am Tag – mindestens – ärgere ich mich grün. Olivgrün. In diesem Farbton ist die Fassade meines Nachbarhauses gestrichen. Täglich muss ich daran vorbei, wenn ich aus der Uhlandstraße zum Steinplatz oder Zoo will. Das Gebäude gehört zu den wenigen erhaltenen Jugendstil-Bauten Berlins und steht seit langem unter Denkmalschutz. Dennoch – oder vielleicht auch genau deswegen – lässt man es seit Jahren verrotten und verfallen.

Fassade im 1. Hof der Hackeschen Höfen

Spuren eines Architektosophen

Als Angriff auf den guten Geschmack empfanden die Menschen vor gut 110 Jahren die ersten Werke August Endells. Doch dieser vielseitige Künstler sollte Design und Architektur des Jugendstils so prägen wie kaum ein anderer. Die längste und produktivste Schaffensperiode seines Lebens verbrachte Endell in Berlin. Eine Spurensuche.