Eigentumswohnungen und Eigenheime sind Sachwertanlagen und die schützen vor Inflation. Davon sind viele Anleger überzeugt. Doch anders als erwartet stimmt das häufig nicht. Vielerorts stagnieren die Preise von „gebrauchten“ Immobilien. Nur in wenigen Städten werden für die nächsten Jahre weiter deutlich steigende Immobilienpreise erwartet: Berlin und Potsdam gehören dazu.
Mit dem am vergangenen Freitag (08.07.2011) erschienenen Beitrag „Wenn der Hauskauf zum teuren Spaß wird“ hat das Handelsblatt eine Artikelserie „Anlager-Akademie Immobilienkauf“ gestartet, die Privatanlegern zeigen soll, wie sie mit Steinen und Beton ihr Vermögen sichern können. Der Artikel von Handelsblattredakteur Rainer Reichel zeigt u.a. auf, dass Kostenblöcke wie Finanzierungs-, Kaufneben- und Instandhaltungskosten unbedingt bei der Gesamtkalkulation einer Immobilienanlage berücksichtigt werden müssen. Das ist natürlich richtig, ich ärgere mich auch immer wieder über schöngerechnete „Mietrenditen“ auf, die mancher Anbieter seinen Kunden verspricht und die genau diese Kosten außer Acht lassen (Mehr zum Thema Mietrendite).
Die Kernaussage des Reichel-Artikels ist für mich jedoch eine andere, nämlich: Der wirtschaftliche Erfolg einer Immobilieninvestition hängt mehr denn je davon ab, wo sich das jeweilige Objekt befindet. Gerade in ländlichen Regionen aber auch in vielen Städten werden die Preise für Immobilien tendenziell eher sinken, stellt Reichel mit Verweis auf eine aktuelle Studie des auf die Immobilien-Marktforschung spezialisierten Beratungsunternehmens Bulwien-Gesa fest. Deren Prognose: nur in wenigen Städten werden Wohnimmobilien in den nächsten Jahren im Durchschnitt deutlich an Wert zulegen, insbesondere in Berlin, Hamburg, Freiburg und Potsdam.
Dáccord! Wenn man jetzt als Kapitalanleger oder Eigennutzer in diesen Städten die richtigen Immobilien in guten oder sehr guten Lagen auswählt, steht den Anlagenzielen Inflationsschutz und Wertzuwachs nichts mehr im Weg. Denkmalschutz- oder Sanierungsprojekte können dank der üppigen staatlichen Förderung (erhebliche Abschreibungsmöglichkeiten über Denkmalschutz-AfA bzw. Sanierungs-AfA) übrigens besonders interessante Investitionsobjekte sein – vorausgesetzt natürlich, dass Lage, Kaufpreis und Bauqualität stimmen.
Lesetipp: Der vollständige Artikel „Wenn der Hauskauf zum teuren Spaß wird“ kann über das Archiv des Handelsblattes (kostenpflichtig, für Abonnenten frei) abgerufen werden.